Pressemitteilung zum kostenfreien Mittagessen für pädagogische Fachkräfte in Bremen
Mit Unverständnis und Bedauern reagiert der Ganztagsschulverband e.V. darauf, dass nun auch die Bremer Bildungsbehörde ihren pädagogischen Fachkräften den kostenlosen „pädagogischen Happen“ beim Mittagessen streicht. Die Idee dieses „Happens“ ist, dass die Erwachsenen mit den Kindern gemeinsam am Tisch mitessen und sie so auch abseits des Unterrichts in einer ungezwungenen Situation kennenlernen. So können sie Vorbild gesunder Ernährung sein, zum Probieren auch unbekannter Speisen motivieren, aber auch gute Tisch- und Esskultur vorleben.
„Gemeinsam mit den Schüler:innen an einem Tisch in der Mensa zu sitzen hat einen enorm hohen Wert für die Beziehung zwischen Lehrenden und Lernenden. Eine gute Beziehung stellt die Basis für Lernerfolg dar. Das wissen alle an Schule Tätigen. Nur die Behörde offensichtlich nicht“, betont die 1. Bundesvorsitzende des Ganztagsschulverbandes Eva Reiter. Es gehe dabei nicht darum, dass das pädagogische Personal sich satt isst oder Geld sparen will. „Das Treffen am Esstisch gehört wie die Lernzeit zur täglichen Arbeit unserer Kolleg:innen. Schon deshalb muss es für sie, aber auch die pädagogischen Fachkräfte kostenfrei sein“, fordert Eva Reiter. Ein kostenloses Mittagessen für Kolleg:innen an Ganztagsschulen fördert ihre Gesundheit und Leistungsfähigkeit, stärkt die soziale Gemeinschaft mit Schülerinnen und Schülern und honoriert ihren zeitintensiven Einsatz in einem anspruchsvollen Berufsfeld.
Studien belegen die Bedeutung des Treffpunkts Mensa. Hier besteht die Möglichkeit, dass sich die multiprofessionellen Teams in ungezwungener Atmosphäre mit den Schüler:innen austauschen. „Man lernt sich näher kennen, gewinnt an Vertrauen, stärkt die Beziehungen und entwickelt ein gegenseitiges Verständnis füreinander. Davon profitieren beide Seiten – im Unterricht sowie bei den außerunterrichtlichen Teilen des Ganztags“, ist Eva Reiter überzeugt. Dies gewinne zunehmend an Gewicht, da Schule nun einmal mehr als ein Lernort sei. „Schule ist ein Lebensraum und Lebensmittelpunkt der Kinder und Jugendlichen“, weiß die Verbandsvorsitzende.
Die gemeinsame Verpflegung muss als essentieller Teil des Bildungsprozesses anerkannt werden. Der Ganztagsschulverband fordert darüber hinaus ein qualitativ hochwertiges, gesundes und kostenfreies Mittagessen für alle im Ganztag. „Im Klartext: Die Mittagspause darf kein Abfallprodukt der Stunden- und Alltagsplanung sein. Wir fordern daher die Bremer Bildungsbehörde, aber auch alle anderen Bundesländer, die mit ähnlichen Gedanken spielen, auf, ihre falschen Einsparpläne zu überdenken und zu korrigieren“, sagt Eva Reiter und fügt hinzu: „Hier wird ansonsten an der völlig falschen Stelle der Rotstift angesetzt.“
Mit der Bitte um Veröffentlichung und freundlichen Grüßen
Eva Reiter, 1. Bundesvorsitzende des Ganztagsschulverbandes e.V.
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