Pressemitteilung zum Ganztag in Schleswig-Holstein: Sehenden Auges in die Krise
„Ganztag in Schleswig-Holstein: Sehenden Auges in die Krise“
Als Enttäuschung stuft der Landesverband des Ganztagsschulverbandes e.V. die Fachtagung zur Zukunft der Ganztagsschule ein, die am 23.11.2024 unter dem Titel „Guten Ganztag ausbauen – Gemeinsam Qualität weiterentwickeln“ in Kiel stattfand. Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien hatte sie mit den Worten „Gemeinsam mit allen Beteiligten und Partnern ein Konzept für ganztägige Schulkultur erarbeiten“ angekündigt. „Wir sind voller Erwartung auf konkrete Perspektiven und Pläne zur Umsetzung des Rechtsanspruchs ab 2026 angereist. Was uns stattdessen geboten wurde, war ernüchternd!“, so Lars Meyer, Vorsitzender des Landesverbandes Schleswig-Holstein.
„Die Präsentationen des Bildungsministeriums blieben vage und unverbindlich – eine Farce angesichts der drängenden Zeit.“, so Meyer weiter.
Besonders alarmierend sei die Ankündigung eines „neuen Ganztags“ ab 2026, die für Verwirrung und Enttäuschung bei den bereits heute engagierten Akteuren im Ganztagsbereich sorgt. „Diese Formulierung zeugt von wenig Wertschätzung für alle, die sich seit Jahren, für die Betreuung und Bildung unserer Kinder einsetzen.“, kritisiert Bianca Roß, Stellv. Landesvorsitzende. „Dass grundlegende Veränderungen innerhalb von weniger als zwei Jahren stattfinden sollen, ohne klare Ansagen und Pläne, erscheint schlicht unrealistisch.“
Ungewissheit für Fachkräfte und Kinder
Das Fehlen einer klaren Strategie und konkreter Maßnahmen betrifft nicht nur die Kinder, sondern auch die zahlreichen Fachkräfte, die den Ganztag gestalten. Die Erwartungen an ihre Arbeit wachsen, doch bleibt unklar, ob und wie sie in Zukunft unterstützt werden sollen. Für die Umsetzung des Rechtsanspruches braucht es nach Ansicht des Verbands verbindliche Standards, bessere Arbeitsbedingungen und klare Perspektiven. „Die Fachkräfte stehen bereits jetzt unter enormem Druck, und ein Konzept, das diese einfach ignoriert, ist nicht akzeptabel.“, betont Meyer weiter.
Klarheit gefordert – Die Zeit läuft ab
Der Verband fordert daher vom Bildungsministerium Schleswig-Holstein:
- Transparenz über die Einbindung der am Ganztag beteiligten Akteure und der bisherigen Ergebnisse der Regionalkonferenzen.
- Verlässlichkeit bei der Planung und Umsetzung des Rechtsanspruchs auf ganztägige Betreuung.
- Wertschätzung für die Arbeit der Ganztagsakteure durch klare Arbeitsbedingungen und faire Entlohnung.
- Kindgerechte Angebote, die qualitativ hochwertig und auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmt sind.
„Es braucht einen Masterplan für den Ganztag, der nicht nur auf dem Papier funktioniert, sondern in die Praxis umsetzbar ist. Ohne diesen wird der Rechtsanspruch 2026 zu einem leeren Versprechen!“, betont Roß.
Der Landesverband Schleswig-Holstein des Ganztagsschulverbandes e.V. steht weiterhin bereit, seine Expertise einzubringen und einen zukunftsfähigen Ganztag mitzugestalten – doch die Zeit läuft, und der Ball liegt nun beim Bildungsministerium.
Mit der Bitte um Veröffentlichung und freundlichen Grüßen
Eva Reiter, 1. Bundesvorsitzende des Ganztagsschulverbandes e.V.
Rückfragen und Kontakt:
Kontakt zum Landesverband Schleswig-Holstein des Ganztagsschulverbandes e.V.:
Lars Meyer:
Vorsitzender des Landesverbands Schleswig-Holstein des Ganztagsschulverbands e.V.
Bianca Roß:
Stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes Schleswig-Holstein des Ganztagsschulverbands e.V.
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