Wie lange dauert es noch bis zum Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung? Hier klicken!
Lesen Sie jetzt auf ganztagsschulverband.de
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30.09.2024, Bundesverband: Interview des NQZ zur Schulverpflegung
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18.09.2024, LV-Bayern, Save the date: Online-Café "Road to congress" am 22.10.24, 19.30 bis 21.00 Uhr.
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10.09.2024, PM zur Ifo Umfrage Bildung: Befriedigend ist ungenügend
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01.08.2024, Einladung 11. TinyTalk des Landesverbandes Hessen
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06.07.2024, PM zum Rechtsanspruch: Keine Zeit für Grabenkämpfe
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21.06.2024 LV-Sachsen Pressemitteilung zu "Ganztag light in Sachsen"
- 09.06.2024, Bundeskongress 2024 in München
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22.05.2024, Frankfurt: Pressemiteilung des Ganztagsschulverbandes zur Iniative #NeustartBildungJetzt
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Hessen: Mitteilung und Aufruf zur Beteiligung: Sprachbildungsvorhaben in den Jahrgängen 3 und 4
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Fachtag am 29.08.2024 des Landesverbandes Sachsen: „Eröffnungsansprache des Co-Vorsitzenden Christoph Bülau“
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20.12.2023, Mitgliederbrief 2024
- 18.12.2023, Pressemitteilung des Ganztagsschulverbandes zum „Bericht der Bundesregierung zum Ausbaustand der ganztägigen Bildungs- und Betreuungsangebote für Grundschulkinder nach § 24a SGB VIII“
- 15.12.2023, PM des Ganztagsschulverbandes zu den Ergebnissen der PISA-Studie 2023
- 12.12.2023, Call for Papers, Zeitschrift Die Ganztagsschule 2024
- 06.11.2023, Pressemitteilung zum Bundeskongress 2023 in Bremen
- 16.10.2023, Empfehlungen der KMK zur Qualität im Ganztag
- 11.10.2023, Aufruf für eine qualitativ hochwertige Umsetzung des Ganztagsförderungsgesetzes
- 28.06.2023, Hessen: Apell für einen kindgerechten Ganztag
- 28.06.2023, Website www.neustart-bildung-jetzt.de online - wir als Ganztagsschulverband unterstützen die Initiative von 89 Organisationen für einen Nationalen Bildungsgipfel - JETZT!
- 28.06.2023, Neu: Unser Kontakt ins Saarland
- 24.05.2023, Aufruf für eine qualitativ hochwertige Umsetzung des Ganztagsförderungsgesetzes
- 23.05.2023 Verwaltungsvereinbarung zur Umsetzung des Investitionsprogrammes "Ganztagsausbau 2026"
- 13.02.2023, BDA fordert rhythmisierte Ganztagsschulen
- 10.02.2023, PM zum Gutachten der SWK der KMK zur Schulentwicklung
im Kontext mit dem Rechtsanspruch auf einen Platz an einer
Ganztagsschule ab 2026 - weitere Nachrichten aus 2022 und älter.
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„Schulen müssen die Verpflegung als essentiellen Teil des Bildungsprozesses anerkennen.“ – Eva Reiter, 1. Vorsitzende des Ganztagsschulverbands e.V.
Wie kann eine gute Schulverpflegung im Ganztag gelingen? Eva Reiter und Christoph Bülau, Vorsitzende des Ganztagsschulverbandes e.V., sprechen mit dem Nationalen Qualitätszentrum für Ernährung in Kita und Schule (NQZ) über Herausforderungen, Lösungen und die Bedeutung eines ganzheitlichen Ernährungskonzepts im Schulalltag. Erfahren Sie, warum eine ausgewogene Verpflegung für Bildung und Chancengleichheit unerlässlich ist und welche Maßnahmen dringend notwendig sind, um allen Kindern gesunde Mahlzeiten zu ermöglichen.
► Jetzt das ganze Interview lesen: https://www.nqz.de/das-nqz/im-gespraech-mit/eva-reiter-und-christoph-buelau-ganztagsschulverband-ev)
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Pressemitteilung des Ganztagsschulverbandes zur Ifo Umfrage Bildung:
10.07.2024, Hamburg
Befriedigend ist ungenügend
Den Ganztag gezielt ausbauen – Qualität sichern
„Befriedigend ist ungenügend“, kommentiert Eva Reiter die Vorsitzende des Ganztagsschulverbandes e.V. die heute vorgelegten Ergebnisse des ifo Bildungsbarometers. Dieses hatte knapp 10.000 Bürgerinnen und Bürger zum elften Mal nach ihrer Einschätzung des Bildungssystems in Deutschland befragt. In der repräsentativen Umfrage, die erstmals eine Auswertung auf Länderebene ermöglicht, schnitt Bayern, gefolgt von Hamburg und Sachsen am besten ab. Im Durchschnitt kamen die Länder auf ein „befriedigend“. Besonders schlecht fielen die Ergebnisse in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Bremen aus. In Bremen verteilten 45 Prozent der Befragten lediglich ein ausreichend, mangelhaft oder ungenügend.
Als einen Lösungsansatz stuft laut ifo Bildungsbarometer eine Mehrheit den Ganztag an deutschen Schulen ein. 52 Prozent der Befragten befürworten ein Ganztagssystem bis 15 Uhr. „Es besteht Handlungsbedarf.“, sagt Eva Reiter insbesondere mit Blick auf den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026. „Wenn die überwiegende Zahl der Eltern bereit ist für die gebundene Ganztagsschule, muss die Politik das aufgreifen. Bund und Länder sind gefordert, zügig dem Lehrkräftemangel entgegenzuwirken und attraktive Ausbildungsangebote für Fachkräfte im Ganztag zu entwickeln. Wer einen qualitativ hochwertigen Ganztag möchte, muss investieren. Eine Billigvariante darf es nicht geben!“, legt sich die Vorsitzende des Ganztagsschulverbandes fest.
Der Ganztagsschulverband setzt sich als Fachverband und Interessenvertretung auf Bundes- und Länderebene für die Etablierung und Weiterentwicklung von ganztägig arbeitenden Schulen in Deutschland ein. Seine Mitglieder sind Schulen, Hochschulen, Akteure aus Bildungspolitik und -verwaltung, Vereine und Verbände, Einzelpersonen aller Professionen sowie am Ganztag Beteiligte und Interessierte. Er bietet Vernetzung, Informationen, Ideen und Beratung.
Für weitere Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung.
Eva Reiter
1. Bundesvorsitzende des Ganztagsschulverbandes e. V.
Rückfragen und Kontakt: presse@ganztagsschulverband.de
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Pressemitteilung des Ganztagsschulverbandes zum Rechtsanspruch:
06.07.2024, Hamburg. Keine Zeit für Grabenkämpfe
Ganztagsschulverband fordert gesetzliche Regelungen für den Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz
Ab dem Schuljahr 2025/26 hat nach dem Plan der Bundesregierung jedes Kind im Grundschulbereich einen Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz. Doch statt zu klären, wie ausreichend Personal gefunden und Raum für den erwarteten Zulauf an den Ganztagsschulen geschaffen werden kann, streiten sich die Bildungs- und Sozialministerien in den Bundesländern über die Zuständigkeit. Im Klartext: Niemand möchte bezahlen.
„Die Frage der Zuständigkeit und Finanzierung darf nicht auf die lange Bank geschoben werden. Denn ohne landesrechtliche Regelungen des Rechtsanspruchs auf einen Ganztagsplatz bleibt die Umsetzung nicht mehr als bildungspolitische heiße Luft – zum Schaden der Kinder“, sagt Eva Reiter, 1. Bundesvorsitzende des Ganztagsschulverbands. „Darüber hinaus benötigen wir verbindliche Qualitätsstandards für Ganztagsschulen“, fordert Reiter.
Anlass zur Sorge, dass Qualität und Finanzierung auf der Strecke bleiben, bietet das Gutachten des Bielefelder Rechtswissenschaftlers Prof. Dr. Johannes Hellermann. In einem Gutachten für die kommunalen Spitzenverbände in Nordrhein-Westfalen kommt er zum Ergebnis, dass es zweifelhaft sei, dass der Bund die Zuständigkeit für den Rechtsanspruch habe, denn dieser sei eher dem Bildungsbereich und damit der Länderkompetenz zuzuordnen. Eine eindeutige Abgrenzung zwischen Jugendhilfe- und Grundschulaufgaben sei nicht zu erkennen. Auch auf der Landesebene fehle eine entsprechende Neuregelung und es sei somit nicht mit der rechtsstaatlich erforderlichen Bestimmtheit festgelegt, ob die Aufgabe von den örtlichen Jugendhilfe- oder Grundschulträgern ausgeführt werden soll. Als Reaktion auf das Gutachten hatten auch der Städtetag NRW und der Städte- und Gemeindebund NRW davor gewarnt, dass die Qualität des Ganztags im Grundschulbereich ab 2026 von der kommunalen Kassenlage abhängt, wenn die Länder keine Ausführungsgesetze zum Rechtsanspruch vorlegen.
Der Ganztagsschulverband e.V. ist überzeugt: „Die Länder müssen nun zügig rechtsfrei klären, wer zuständig ist und wer die Kosten übernimmt. Im besten Fall handeln Schule und Jugendhilfe gemeinsam und nutzen die Chance, einen Beitrag zur Schulentwicklung und zum Abbau sozialer Ungerechtigkeiten zu leisten. Die Zeit drängt.“, so Reiter abschließend.
Der Ganztagsschulverband e.V. setzt sich als Mitgliederverband auf Bundes- und Länderebene für die Etablierung und Weiterentwicklung von ganztägig arbeitenden Schulen in Deutschland ein. Dabei vertreten wir die Interessen aller am Ganztag beteiligten Akteure. Wir bieten Vernetzung, Informationen, Ideen und Beratung.
Für weitere Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung.
Christoph Bülau
2. Bundesvorsitzender des Ganztagsschulverbandes e. V.
Rückfragen und Kontakt: presse@ganztagsschulverband.de
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Pressemitteilung 22. Mai 2024
Ganztagschulverband unterstützt die Initiative #NeustartBildungJetzt
Frankfurt. „Ohne die qualitative Weiterentwicklung des Ganztags wird ein Neustart des deutschen
Bildungssystems nicht gelingen.“ Davon ist die Vorsitzende des Ganztagsschulverbandes Eva Reiter
überzeugt. Der Ganztagsschulverband unterstützt das bundesweite Bündnis aus 94 Organisationen,
das sich für einen „Bildungsdialog für Deutschland“ einsetzt und dafür nun ein Konzept vorgelegt hat.
„Ein Erfolgsrezept des Ganztags stellt die Arbeit in multiprofessionellen Teams dar“, sagt Eva Reiter.
Diese Idee passt eins zu eins zum Gedanken der Initiative #NeustartBildungJetzt. Es bedarf einer
gemeinsamen Anstrengung und der Sichtweise vieler, um den ´Tanker` Bildung in die richtige
Richtung zu steuern. Es gilt im Interesse unserer Kinder dabei keine weitere Zeit zu verschwenden.
Der Neustart muss jetzt erfolgen“, fordert die Vorsitzende des Ganztagsschulverbandes.
Ganztagsschulverband e.V.
Seit mehr als 60 Jahren setzt sich der Ganztagsschulverband für Idee und Praxis der Ganztagsschule
in Deutschland ein. Er versteht sich als bundesweit agierender Interessenvertreter, der im Austausch
mit Bildungspolitik und -administration, mit Lehrer- und Elternverbänden seine pädagogischen und
sozialpolitischen Argumente in die Debatte trägt.
► Alles lesen: Die Pressemittelung der Initiative #NeustartBildungJetzt
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Die Didacta in Köln vom 20. - 24.02.2024 wird in diesem Jahr durch einen Fachtag zum Ganztag bereichert.
Unter dem Leitsatz "Bildung neu denken" veranstaltet der Ganztagsschulverband e. V. in einer Kooperationsgemeinschaft einen Fachtag. Der Fachtag bietet vier gemeinsam oder einzeln buchbare Module zu aktuellen Entwicklungen des Ganztags sowohl aus schulischer Perspektive als auch aus Sicht der Jugendhilfe sowie der Wissenschaft und der Kommunen.
Liebe Freund:innen des Ganztags,
wir freuen uns sehr, dass wir mit der „Kooperationsgemeinschaft GANZTAG“ in diesem Jahr auf der großen Bildungsmesse didacta mit einem Stand (C 055 in Halle 8.1) vertreten sind! Die didacta findet von Dienstag, den 20. Februar, bis Samstag, den 24. Februar 2024 in Köln statt.
Wir haben für unsere Mitglieder und alle Interessierten folgende Angebote:
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Besuchen Sie uns am Stand, diskutieren Sie mit uns, vernetzen Sie sich und informieren Sie sich über unsere Angebote und die unserer Partner!
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Kostenlose Didacta-Tickets exklusiv für unsere Verbandsmitglieder: Schreiben Sie uns eine E-Mail an didacta@ganztagsschulverband.de – die ersten 100 einsendenden Mitglieder erhalten ein kostenloses Dauerticket für die didacta!
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Im Forum Bildungsperspektiven am 21.02.2024 (Halle 7, C40/D41) wird Christiane Dubiel, Co-Vorsitzende des Landesverbands Sachsen, für den Ganztagsschulverband mit anderen Expert:innen darüber diskutieren, was Qualität im Ganztag bedeutet und wie der Ganztagsausbau umgesetzt werden kann.
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Als Einstimmung empfehlen wir Ihnen das Videointerview mit Christiane Dubiel mit dem Titel „Ausbau Ganztag: Es gehört Haltung dazu, Mut und viel Kraft“
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Wir veranstalten am Freitag, den 23. Februar, den Fachtag „Bildung neu denken“ auf der
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didacta. Sie finden alle Details dazu und die Möglichkeit der Anmeldung auf der Seite: www.gemeinsam-ganztag.de. Die vier Veranstaltungen können einzeln gebucht werden, ebenso dürfen Sie natürlich auch den gesamten den Fachtag besuchen.
Der „Kooperationsgemeinschaft GANZTAG“ gehören außer uns noch an: die Bundesarbeitsgemeinschaft Bildung und Erziehung in der Kindheit (BAG BEK) e.V., die Akademie für Ganztagspädagogik e.V. und die impulse akademie Freiburg. Unterstützt werden wir vom Herder-Verlag.
Wir freuen uns darauf, zahlreiche Mitglieder und alle an gutem Ganztag Interessierten auf der didacta zu treffen.
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Presseerklärung des Ganztagsschulverbandes zum „Bericht der Bundesregierung zum Ausbaustand
der ganztägigen Bildungs- und Betreuungsangebote für Grundschulkinder nach § 24a SGB VIII“
GaFöG-Monitoring stützt die Forderung des Ganztagsschulverbandes nach mehr finanziellen, zeitlichen und räumlichen Mitteln zum Ausbau und zum erfolgreichen Betrieb von Ganztagsschulen.
„Verlässliche Ressourcen sind die unabdingbare Basis für die erfolgreiche Umsetzung des Rechtsanspruchs auf ganztägige Bildung und Betreuung der Kinder im Grundschulbereich“, betont Eva Reiter, Vorsitzende des Ganztagsschulverbandes. Der Rechtsanspruch auf Ganztagsbildung im Grundschulsektor ist der zentrale Pfeiler der bundesweiten bildungspolitischen Entwicklungen, um den gestiegenen gesellschaftlichen Anforderungen in den Schulen gerecht zu werden. Das jetzt veröffentlichte Monitoring der Umsetzung zeigt deutlich die Problemfelder auf. Die Bundesregierung ist gesetzlich verpflichtet, dem Deutschen Bundestag jährlich einen Bericht über den Ausbaustand der ganztägigen Bildungs- und Betreuungsangebote für Grundschulkinder vorzulegen. Dieser sogenannte GaFöG-Bericht liegt nun erstmals vor. Die Bundesländer haben zwar damit begonnen, die qualitative und quantitative Entwicklung der Ganztagsschulangebote zu stärken und in ein Monitoring einzubeziehen, dennoch zeigt sich gerade hier, dass dem steigenden individuellen Förderbedarf der Schüler:innen aufgrund fehlender Ressourcen nicht entsprochen werden kann. Die Diskrepanz zwischen gesetzlichem Anspruch und den zur Verfügung stehenden Angeboten kann – ähnlich wie bei Kita-Plätzen – das komplette Reformvorhaben konterkarieren. Die Schulen benötigen mehr finanzielle, zeitliche und räumliche Mittel zum Ausbau und zum erfolgreichen Betrieb von Ganztagsschulen. Zudem müssen auch hier Strategien entwickelt werden, um neue Fachkräfte auszubilden und nachzuqualifizieren. Der Ganztagsschulverband sieht in der konsequenten Umsetzung des Rechtsanspruchs eine wesentliche Voraussetzung für eine Weiterentwicklung des Schulsystems, die den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft entspricht und sich zugleich an den veränderten Lernanforderungen der Schüler:innen orientiert. Hier muss die Politik langfristig auf allen Ebenen (Bund, Länder, Gemeinden) Schulen dazu befähigen und ausstatten, den Anforderungen (siehe PISA) gerecht zu werden. Dies erfordert gerade in den Zeiten knapper Kassen die konsequente Weiterentwicklung ganztägiger Bildung und Betreuung.
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Pressemitteilung des Ganztagsschulverbandes zu den Ergebnissen der PISA-Studie 2023
PISA 2023 – Ganztagsschulverband fordert den Ausbau „echter“ Ganztagsschulen
Ganztagsschulen haben das Potential, einen entscheidenden Beitrag zur Überwindung der Bildungsmisere, die durch die jüngste PISA-Studie erneut offenbar wurde, zu leisten. Das beweist die überwiegende Zahl der mit dem Deutschen Schulpreis ausgezeichneten Schulen jedes Jahr aufs Neue. Die seinerzeit schockierende PISA-Studie von 2001 führte in Deutschland mit dem „Investitionsprogramm Zukunft Bildung und Betreuung“ (IZBB) dazu, den Ausbau der Ganztagsschulen zu forcieren. Die danach bedauerlicherweise in vielen Bundesländern nur halbherzig durchgeführten Reformen ließen vor allem Betreuungs- und Beschäftigungsangebote an Schulen entstehen, die zwar die Vereinbarkeit von Schule und Beruf für die Eltern und Erziehungsberechtigten förderten, aber, wie jetzt erneut deutlich wird, kaum Einfluss auf die Bildungsentwicklung von Kindern und Jugendlichen hatten. Die Umsetzung des Ganztags ist heute vor allem ein Flickenteppich was zeitliche Umfänge der Teilnahme und die Qualifizierung des Personals angeht – der Standard ist Uneinheitlichkeit und Heterogenität. Der Arbeitgeberpräsident Dr. Rainer Dulger fordert am 05. Dezember 2023 in einem Beitrag einen revolutionären Neuanfang in unserem Bildungswesen: „…der Ganztag (sollte) an Schulen gezielt zur individuellen Förderung genutzt werden.“ Aber die Vorsitzende des Ganztagsschulverbandes, Eva Reiter, warnt: „… nicht überall wo Ganztagsschule drauf steht, ist auch Ganztagsschule drin.“ Aktuell bieten ca. 85% aller ganztägig arbeitenden Schulen in Deutschland den offenen Ganztag an. Hier ist eine individuelle Förderung schwächerer ebenso wie leistungsstarker Schüler:innen nicht gesichert möglich, da eine strukturell verankerte, intensive Kooperation der Lehrkräfte und Pädagog:innen nicht gewährleistet ist. Einer der bekanntesten deutschen Bildungsforscher und Erziehungswissenschaftler, Klaus Klemm, brachte es am 13. Dezember 2023 in der taz auf den Punkt: Was es braucht sind „Ganztagsschulen, die mehr als eine nachmittägliche Betreuung anbieten“.
Wie dies gehen kann, zeigt ein Blick an die Spitze der PISA-Länder: In den meisten Schulen des erfolgreichen Estlandes beispielsweise finden über den Tag hinweg zwischen 8 und 16 Uhr Lerngelegenheiten und unterrichtsergänzende Angebote statt. Ähnliches gilt für die asiatischen Länder. Rhythmisierte Ganztagsschulen in gebundener Konzeption für alle Schüler:innen sind das Gebot der Stunde – mindestens aber müssen auch in offenen Formen die Rahmenbedingungen so entwickelt werden, dass eine echte Kooperation mit einem gemeinsamen Konzept über den Tag hinweg umgesetzt werden kann. So kann die Grundlage für eine zukunftsorientierte und erfolgreiche Bildungspolitik gelegt werden.
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Aufruf für eine qualitativ hochwertige Umsetzung des Ganztagsförderungsgesetzes
Ein Bündnis aus mehr als 30 Akteuren, darunter auch der Ganztagsschulverband, fordert aus Anlass des 2026 kommenden Rechtsanspruches auf ganztägige Begleitung und Förderung von Grundschulkindern von Bund, Ländern und Kommunen "den kontinuierlichen Dialog mit der Praxis und die Einbeziehung der Expertise der Fach-, Wohlfahrts- und Interessensverbände bei der Entwicklung eines wirkungsvollen Qualitätsrahmens. Dieser muss die Systeme Schule und Kinder- und Jugendhilfe gleichermaßen und kooperierend adressieren sowie Aussagen zum Bildungsverständnis, zu Fachkräften, zum ordnungsrechtlichen Rahmen und zur Ausgestaltung treffen."
► Lesen Sie hier den Aufruf und / oder laden Sie den Aufruf auf Ihr Endgerät
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Finanzhilfen des Bundes zum Ganztagsausbau bis 2027
Vor einigen Tagen war es endlich soweit: Nach allen16 Bundesländern haben Bundesfamilienministerin Lisa Paus und Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger die Verwaltungsvereinbarung unterzeichnet. Somit kann das neue Investitionsprogramm Ganztagsausbau starten, mit dem der Bund den Ländern fast 3 Milliarden Euro an Finanzhilfen für den Ausbau der Ganztagsbildung und -betreuung bis Ende 2027 zur Verfügung stellt.
► https://www.recht-auf-ganztag.de/gb/investitionsprogramm-ganztagsausbau--196572
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Landesverband Schleswig-Holstein im Ganztagsschulverband ist wieder da
Pressemitteilung
Hamburg, 28.04.2023. Aus einem mehrjährigen Dornröschenschlaf erwachte der Landesverband Schleswig-Holstein am 26.04.2023 in Elmshorn. Der so reaktivierte Landesverband wird zukünftig die Interessen der Schulen mit Ganztagsangeboten und der dort Tätigen hörbar vertreten. Die Vorsitzende des Bundesverbandes, Frau Eva Reiter, betonte in ihrem Statement während der Mitgliederversammlung in Elmshorn, dass mit dem Näherrücken der gesetzlichen Festlegung des Rechtsanspruches auf einen Ganztagsschulplatz mit Beginn des Schuljahres 2026/27 allen im Bildungsbereich Beteiligten zunehmend deutlich werde, dass die Ganztagsschule das „Zukunftsprojekt“ im Bildungsbereich ist und noch viele ungelöste Probleme zu bearbeiten sind. Das gehe nicht ohne die professionelle Beratung durch den seit fast 70 Jahren auf diesem Gebiet aktiven Ganztagsschulverband e. V..
Mit der Umsetzung des Rechtsanspruches müssen sich alle Standorte nun dringend u.a. mit den Themen eines passenden Konzeptes, gut ausgestatteter Räume, genug qualifiziertem Personal (hierzu gehört dann auch das Thema Fachkräftemangel, Verträge und Arbeitsverhältnisse), Mittagsverpflegung und Mensen sowie insbesondere den realen Bedürfnissen der Kinder beschäftigen.
Damit Schulen und Standorte nicht mit diesen Herausforderungen auf sich gestellt arbeiten, braucht es eine gute Vernetzung und fachliche Expertise.
Umso wichtiger ist ein starker Landesverband, der beratend für gute Qualität bereit steht und Gespräche mit Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft führt.
Seit vielen Jahren engagierte sich Elisabeth Reinert in Schleswig Holstein als Ansprechpartnerin des Ganztagsschulverbandes und freut sich mit dem gesamten Verband, dass es seit Mittwoch, 26.04.2023 nun wieder einen gut besetzten Landesvorstand Schleswig-Holstein gibt.
Ein großes Dankeschön geht an die Lebenshilfe Pinneberg, die in den Ganztagsräumen der Astrid-Lindgren-Schule in Elmshorn die Gastgeberrolle übernahm, ein tolles Buffet zauberte und gleichzeitig ihre Räumlichkeiten präsentierte.
Von der gut besuchten Mitgliederversammlung wurde ein Vorstand gewählt: Lars Meyer, Landesvorsitzender, Bianca Roß, stellvertretende Vorsitzende, weitere gewählte Mitglieder im Vorstand sind Elisabeth Reinert, Dr. Katrin Steen. Hilde Jalas, Stella Theodoridou-Maier, Martin Theen-Rathjen gehören dem Vorstand als kooptierte Mitglieder an und Mierka Hellrung vervollständigt den Vorstand in beratender Funktion.
Wir wünschen dem Vorstand eine erfolgreiche Zeit. Informieren Sie sich weiter auf www.ganztagsschulverband.de
Portrait
Der Ganztagsschulverband ist ein Interessenverband für die ganztägig arbeitenden Schulen in Deutschland.
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Pressemitteilung des BDA (Verband der Arbeitgeber in Deutschland) zur Schulqualität vom 11.02.2023
Wir freuen uns sehr, dass der Arbeitgeberverband BDA nicht nur auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf schaut, sondern einen qualitativen Ausbau der Ganztagsschule fordert. Allerdings müssen dafür auch die Arbeitsbedingungen aller Beteiligten verbessert werden. Immerhin fehlen derzeit mindestens 12.000 Lehrkräfte und rund 100.000 pädagogische Mitarbeitende bis 2030.
► Pressemitteilung vollständig lesen
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PM: Ganztagsschulverband e. V. fordert Schulentwicklung mit dem Ziel eines fundierten verbindlichen Ganztagskonzeptes
Hamburg 10.02.2023. Die Ständige Wissenschaftliche Kommission der KMK (SWK) hat im Dezember 2022 ihr Gutachten „Basale Kompetenzen vermitteln – Bildungschancen sichern. Perspektiven für die Grundschule“ mit der Empfehlung von Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Grundschule veröffentlicht: Zentral ist dabei die Konzentration auf basale Kompetenzen wie zum Beispiel Lesen, Schreiben und Mathematik! ([https://www.kmk.org/aktuelles/artikelansicht/swk-empfiehlt-konzentration-auf-basale-kompetenzen-in-der-grundschule.html](https://www.kmk.org/aktuelles/artikelansicht/swk-empfiehlt-konzentration-auf-basale-kompetenzen-in-der-grundschule.html).
Dr. Anna Seemann, 2. Vorsitzende des Ganztagsschulverbandes e. V. stellt dazu klar: „Aus den Darlegungen hätte ein deutliches Plädoyer für die rhythmisierte, für alle Kinder verbindliche Ganztagsschule folgen können, was die Sicherung basaler Kompetenzen klar gestützt hätte. Der ab 2026 geltende Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz muss an den Grundschulen als Chance begriffen werden, um die Ganztagskonzepte zu überprüfen und Modelle zu entwickeln, bei denen die Schulen mit inner- und außerschulischen Partnern gemeinsam integrative pädagogische Konzepte entwickeln, die den ganzen Tag … im Blick haben.“
Im Gutachten der SWK werden wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse aus der Ganztagsforschung, Verstärkung und Ergänzung des Unterrichts, die Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen und die Entwicklung positiver Peernetzwerke in außerunterrichtlichen Angeboten, die Chance der Vertiefung und Förderung basaler Kompetenzen im Ganztag und das Potential von multiprofessionellen Teams an Ganztagsschulen aufgezählt.
Die SWK nennt Forderungen, die der Ganztagsschulverband unterstützt: Kooperation zwischen Lehr- und pädagogischen Fachkräften in multiprofessionellen Teams, Absicherung im Schulprogramm und Unterstützung durch die Schulleitungen.
Das Gutachten benennt, leider am Rande, einen zentralen Aspekt des Ganztagsthemas: „In Schulen mit gebundenem Ganztag und sonderpädagogischen Lehrkräften gelingt es besser, sich über Ziele und Maßnahmen abzustimmen und gemeinsame Problemlösungen bei besonderen Unterstützungsbedarfen zu entwickeln, als in offenen Ganztagsstrukturen“ (S. 104).
Denn bedauerlicherweise wird der überwiegende Anteil an Ganztagsangeboten in offenen Formen angeboten, die SWK vergibt aus Sicht des Ganztagsschulverbandes so eine wichtige Chance.
Wir plädieren dafür, dass der Rechtsanspruch unbedingt genutzt werden muss, um einen Prozess der Schulentwicklung mit einem fundierten verbindlicheren Ganztagskonzept in Gang zu setzen.
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Ganztagsschule oder Halbtagsschule? Zeitkonzepte in Sachsen vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert
Wiesbaden, November 2022
Das neue Buch von Dr. Guido Seelmann-Eggebert ist erschienen. Anhand von zahlreichen Beispielen und Originalstundenplänen verfolgt der reich illustrierte Band die wechselvolle Geschichte unterschiedlicher schulischer Zeitkonzepte in Sachsen und der Debatten darum. Versandkostenfrei zu bestellen direkt bei der Akademie für Ganztagspädagogik. Rezension: https://www.ganztagsschulen.org/de/service/tipps/buchbesprechungen/geschichte-des-ganztags.html |
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Bundeskongress in Leipzig
Erfolgreicher Ganztagsschulkongress in Leipzig und Vorstandswahlen
Hamburg, 23.11.2022. Der bundesweit agierende Ganztagsschulverband hat vom 9. bis 11. November 2022 in Leipzig einen großen Kongress unter dem Thema „Zukunft Ganztag: Weiterdenken – Weiterentwickeln – Weitergehen“ veranstaltet. Etwa 450 Akteure aus Ganztagsschulen, weiteren Bildungsinstitutionen, aus Wissenschaft, Bildungsverwaltung und Politik tauschten sich in verschiedenen Formaten darüber aus, welche Schritte auf dem Weg zum guten Ganztag jetzt nötig und möglich sind – auch vor dem Hintergrund des Rechtsanspruchs auf eine Ganztagsbetreuung im Grundschulalter ab 2026.
In ihrem Eröffnungsvortrag forderte die erste Vorsitzende, Eva Reiter: „Was jetzt nötig ist, ist eine bundesweite Qualitätsoffensive für den Ganztag und damit einhergehend mehr Anstrengungen in den Ministerien der Bundesländer, mehr Personal in der Schulaufsicht, mehr Vernetzung zwischen allen Beteiligten in den Ländern sowie Kommunen und mehr Beteiligung, Mitbestimmung und Unterstützung in der Schulautonomie, denn eine erfolgreiche Zukunft des Ganztags kann nur gemeinsam mit allen Akteur:innen geplant und umgesetzt werden.“
Im Verband wurden in diesem Jahr neue Wege beschritten: Einem Aufruf zur Beteiligung waren im Vorfeld mehr als 80 Institutionen und Personen gefolgt, die sich mit ihren Ideen und Erfahrungen durch die Gestaltung von Workshops und Vorträgen einbringen wollten. Letztlich wurden in Leipzig dann 50 verschiedene Fachbeiträge in „Ideenschmieden“ angeboten: Spiele für die Schule wurden präsentiert, erfolgreiche Ganztagsmodelle vorgestellt, Themen wie Inklusion und Integration im Ganztag diskutiert, Personal-, Qualifizierungs- und Qualitätsfragen in den Fokus gerückt und immer gemeinsam überlegt, wie gute Bildung und gute Entwicklungsförderung von Kindern und Jugendlichen im Ganztag gelingen können.
Die Teilnehmenden konnten außerdem zahlreiche Leipziger Schulen besuchen und damit das sächsische Modell der Schulen mit Ganztagsangeboten und viele innovative Konzepte kennenlernen.
Eine Fachausstellung präsentierte Publikationen, Fortbildungen und Konzepte zahlreicher Vereine, Firmen und Verlage. Die beliebte „Pädagogische Nacht“ bot gutes Essen und Tanz sowie Gelegenheiten zum ausführlichen Austausch. Am Freitag wurden die Kongressteilnehmenden vom studierten Deutschlehrer und Comedian „Herr Schröder“ in den nahen Schulalltag entlassen und fuhren gut gelaunt und inspiriert nach Hause.
Auf der Mitgliederversammlung im Rahmen des Kongresses wurde außerdem ein neuer Vorstand gewählt. Die Bundesvorsitzende Eva Reiter wurde in ihrem Amt bestätigt; dem Vorstand gehören weiterhin als zweite Vorsitzende Christoph Bülau und Dr. Anna-Maria
Weitere Informationen:
Der Kongress vom 09.-11.11.2022 zum Thema:
Zukunft Ganztag. Weiterdenken – Weiterentwickeln - Weitergehen
in Leipzig ist Geschichte.
Informieren Sie sich hier ausführlich über den Kongress.
Weitere Informationen auf dieser Seite.
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Mitgliederversammlung, 09.11.2022
Die Mitgliederversammlung am 09.11.2022 hat eine neuen Vorstand gewählt:
In den Vorstand gewählt wurden Christoph Bülau (Sachsen), Thomas Bungarten (Nordrhein-Westfalen), Tim Prokopowicz (Hessen), Eva Reiter (Hamburg), Alexander Scheuerer (Hamburg), Anna Maria Seemann (Bayern) und Silke Zimmermann (Bremen).
In seiner konstituierenden Sitzung im Anschluus an die Mitgliederversammlung wählte der Vorstand Eva Reiter zur Vorsitzenden, und Christoph Bülau und Anna-Maria Seemann zu stellvertretenden Vorsitzenden.
Der Vorstand setzte die Geschäftsführung wieder ein und kooptierte Giovanna Doldo, Elisabeth Reinert und Rolf Richter in den Vorstand.
von links nach rechts: Elisabeth Reinert, Silke Zimmermann, Christoph Bülau, Alexander Scheuerer, Tim Prokopowicz, Eva Reiter, Anna-Maria Seemann, Thomas Bungarten, Beate Peters (Geschäftsführung) und Rolf Richter
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Stakeholder-Meeting der SWK der KMK
Hamburg, 10.09.2022. Im Rahmen eines Stakeholder-Hearings der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der KMK am 9. September 2022 wurden Eckpunkte für ein Gutachten zum Thema „Perspektiven für die Grundschule“ vorgestellt und verschiedene Stakeholder befragt. Der Ganztagsschulverband e.V. hat folgendes Statement in die Diskussion eingebracht:
Sicherung von Mindeststandards und Erwerb basaler Kompetenzen in der Ganztagsgrundschule Der Ganztagsschulverband tritt für die Ganztagschule als Regelschule für alle Kinder im Grundschulalter ein, und zwar vor allem für die Ganztagsschule in einer rhythmisierten, für alle Kinder verbindlichen Variante.
► Komplette Erklärung lesen
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Bundesverdienstkreuz für den langjährigen Vorsitzenden des Landesverbandes Hessen im Ganztagsschulverband
Wiesbaden 16.05.2022- Seit mehr als 40 Jahren engagiert sich Dr. Guido Seelmann-Eggebert für die Ganztagsschulidee. Nun wurde seine umfangreiche ehrenamtliche Tätigkeit durch die Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland in einer feierlichen Überreichung am 13.05.2022 in der Dienstvilla des Hessischen Ministerpräsidenten gewürdigt. Der hessische Kultusminister Prof. Dr. Alexander Lorz hob in seiner Ansprache insbesondere Seelmann-Eggeberts frühes (seit den 80er Jahren) Eintreten für mehr und echte Ganztagsschulen und seine Rolle als Multiplikator, Veranstalter von Fort- und Weiterbildungen in den einschlägigen Institutionen der hessischen Lehrerbildung und darüber hinaus insbesondere im Ganztagsschulverband hervor. Durch Seelmann-Eggeberts Engagement wurde die Ganztagsschulidee in jährlichen Kongressen des hessischen Landesverbandes, der Serviceagentur Ganztägig Lernen und zahlreichen schulinternen Fortbildungen gestärkt und weiterverbreitet. Bei seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahre 2012 feierte die Wiesbadener Presse ihn als „Mister Ganztagsschule“ und Seelmann-Eggebert erhielt schon damals den Ehrenbrief des Landes Hessen zur Würdigung seiner ehrenamtlichen Tätigkeit.
Unter den Gratulanten war auch der Ganztagsschulverband e. V. vertreten durch das Bundesvorstandsmitglied Rolf Richter. „Das Besondere ist Dr. Seelmann-Eggeberts Einsatz für eine kindgerechte Schule, den Ausgleich von Bildungsbenachteiligungen, gerechte Bildungschancen und die Ganztagsschulforschung.“, stellte Rolf Richter einige herausragende Aspekte in Seelmann-Eggeberts ehrenamtlichen und beruflichen Leistungen hervor. Dr. Guido Seelmann-Eggebert forschte zur Geschichte der Ganztagsschule in Deutschland und kann in seinen Publikationen schlüssig nachweisen, dass Schulen in Deutschland traditionell ganztägig organisiert arbeiteten und erst im Ausgang des 19. Jahrhunderts in Deutschland eine Tendenz in Richtung Halbtagsschule entstand, gefördert durch berufsständische Interessen, Sparzwänge und die Tendenz zur sportlichen Ertüchtigung nicht zuletzt im Hinblick auf die Militarisierung der Gesellschaft durch Kaiser Wilhelm II. und die Nationalsozialisten. Unter anderem erschienen von ihm zwei Bände zur Schulgeschichte in Hessen und Bayern, weitere bundeslandbezogene Publikationen sind in Planung. Lesen Sie hierzu auch das Interview auf ganztagsschulen.org .
Foto Rolf Richter, von links nach rechts: Karin Seelmann-Eggebert, Dr. Guido Seelmann-Eggebert, Prof. Dr. Alexander Lorz
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Presseerklärung des Ganztagsschulverbandes zum Koalitionsvertrag der geplanten, neuen Bundesregierung
Ein wenig Rot, etwas Gelb und ein bisschen Grün – Ampelschaltungen und Ganztagsschule
Frankfurt, 26.11.2021. Als Verband der ganztägig arbeitenden Schulen wissen wir genau, dass die Steigerung der Kompetenzen sehr eng mit dem konzeptionell verankerten, quantitativen und qualitativen Ausbau der Ganztagsangebote verknüpft ist. Wir meinen: "Nur so kann man Bildungsnachteile kompensieren und ein anregungsreiches und kindgerechtes schulisches Umfeld sichern."
Dazu richtet die Ampel ihren Fokus auf die Verbesserung der Bildungschancen, die Beschleunigung der Digitalität und bessere Schulen durch mehr Mittel für Ausstattung und Personal. Im Koalitionsvertrag werden Ganztagsangebote und deren qualitative Verbesserung als Ziele der neuen Regierung definiert. Dazu sollen „allen Menschen unabhängig von ihrer Herkunft beste Bildungschancen“ geboten, „Teilhabe und Aufstieg“ ermöglicht und durch „inklusive Bildung“ gesichert werden. Es sind altbekannte wohlfeile Vokabeln.
Die Farben Rot, Gelb und Grün durchziehen den Vertrag. Immerhin steht die deutliche Steigerung der öffentlichen Bildungsausgaben als gemeinsame Aufgabe drin und die vom Verband bemängelte Kooperation aller Ebenen in Sachen Bildung kommt mit einem zu verhandelnden Kooperationsgebot wieder auf die Agenda.
Der Ganztag soll mit einem besonderen Augenmerk auf die Qualität (siehe unser Onlinekongress 2021) ausgebaut werden. Nicht nur Betreuung, sondern auch Ganztagsbildung will die neue Koalition durch Verhandlungen mit Ländern und Kommunen qualitativ weiterentwickeln. Sogar ein gemeinsamer Qualitätsrahmen wird erwähnt. Selbst ein „Chancenbudget zur freien Verfügung“, um Schule, Unterricht und Lernangebote weiterzuentwickeln und außerschulische Kooperationen zu fördern ist vorgesehen. Die Unterstützung mit Stellen für schulische Sozialarbeit will man ebenfalls festschreiben. Aus Verbandssicht ein Schrittchen hin zur multiprofessionellen Schule, die viele europäische Länder bereits verwirklicht haben. Der Digitalpakt Schule soll beschleunigt und entbürokratisiert und um die „nachhaltige Neuanschaffung von Hardware, den Austausch veralteter Technik sowie die Gerätewartung und Administration“ erweitert werden. Der Ganztagsschulverband wird die Umsetzung konstruktiv begleiten und beobachten, wie sich die Qualität der Ganztagsbildung und -betreuung tatsächlich entwickelt.
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Bundeskongress 2021
Hamburg, den 27.11.2021
Unser Bundeskongress 2021 hat in diesem Jahr als Online-Kongress stattgefunden. An zwei asynchronen (Montag / Dienstag) und zwei synchronen (Mittwoch / Donnerstag) Kongresstagen debattierten wir mit unseren Kongressbesucher*innen zum Thema Qualität. Ein Highlight dieser Tagung waren virtuelle Schulbesuche mit der anschließenden Möglichkeit zum Austausch über das Gesehene. Diese 360Grad Schulbegehungen sind weiterhin für Sie verfügbar.
► Zu den 3600-Schulbegehungen
► Programm Stand 23.11.2021 zum Download und Ausdrucken
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Neugründung des Landesverbandes Bayern im Ganztagsschulverband e. V.
Am 12.11.2021 wurde der Landesverband Bayern neu gegründet.
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Presseerklärung des Ganztagsschulverbandes e. V. zur Bundestagswahl und zum Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung
Gesetz zum Recht auf Ganztagsbetreuung zu zaghaft, zu spät und zu wenig!
Frankfurt 15.09.2021. Der Ganztagsschulverband stellt fest, dass die Ganztagsschule und damit die Bedürfnisse einer überwiegenden Mehrheit der Familien in Deutschland nicht im Fokus der Bundespolitik stehen. Der wirklich notwendige Ausbau von Ganztagsschulen, die in Ausstattung, Struktur und Bildungserfolgen zu einer Verbesserung der Chancengerechtigkeit führen könnte, wird weiter verzögert. Die Vorsitzende des Ganztagsschulverbandes, Eva Reiter, Hamburg, stellte fest: „Die aktuelle Verabschiedung des Gesetzes zum Recht auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder ab 2026 ist nur ein zaghafter Schritt, der viel zu spät erfolgt und für die Verbesserung der Bildung zu wenig bringt!“
Die akuten Bedürfnisse der Familien und Kinder auf Bildung und Betreuung werden sträflich vernachlässigt. Das zeigt sich nicht nur in der Verabschiedung des o.g. Gesetzes, dessen Wirksamkeit eine Zeitverzögerung von 8 Jahren beinhaltet, sondern auch im Wahlkampf für die Bundestagswahl am 26.09.2021. Obwohl beispielsweise die jährliche Verleihung des Deutschen Schulpreises die möglichen Bildungserfolge ganztägiger Schulen zeigt, scheuen die Parteien bis auf Die Linke „Jede*r Schüler*in muss die Möglichkeit haben, eine Ganztagsschule zu besuchen…“ eine eindeutige über den derzeitigen Stillhaltekonsens im Streit mit den mächtigen Bundesländern hinausgehende Positionierung.
In ihren Wahlprogrammen erwähnen CDU / CSU, AfD und FDP die Ganztagsschule nicht einmal. Die SPD will einen Schwerpunkt auf die Ganztagsschule legen und Bündnis 90 / Die Grünen legen über Betreuung hinaus Wert auf die Ganztagsbildung. Dabei sollte doch jedem klar sein, dass Kinder keine Betreuung brauchen. Betreuung für ihre Kinder brauchen allerdings die Familien. Kinder jedoch brauchen etwas, das in der Verleihung des Deutschen Schulpreises immer wieder deutlich wird. Kinder brauchen ein anregungsreiches, das Lernen und die individuellen Stärken förderndes schulisches Umfeld.
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Die Ganztagsschule im Bundestagswahlkampf
Eine Analyse der Wahlprogramme der 6 im Bundestag vertretenen Parteien
Noch 2017 konnten wir vom Ganztagsschulverband, wie viele andere gesellschaftlich relevante Gruppen und Verbände den Parteien sogenannte Wahlprüfsteine vorlegen und die Antworten unseren Mitgliedern und Freund*innen mit einem Kommentar versehen präsentieren. In diesem Jahr war das auf Grund einer Absprache der 6 Bundestagsparteien nicht in gleicher Weise möglich. Weil wir aber dennoch wissen wollten, wie sich die um die Stimmen streitenden Parteien zur Ganztagsschule, zur Betreuung und den damit zusammenhängenden Themen positionieren, habe ich im Auftrag des Bundesvorstandes die Wahlprogramme mit Hilfe einer Suchmaschine durchforstet. Das rein technische Ergebnis finden Sie in der als PDF verfügbaren Tabelle. Die Texte in den Punkten 2. – 11. sind als Zitate aus den Programmen entnommen. Die Programme finden Sie auf den Homepages der Parteien. Alle Parteien bis auf Die Linke haben eine PDF-Version (Stand 11.07.2021) veröffentlicht, das Programm der Die Linke gibt es zurzeit nur als Web-Version. Sollte Die Linke noch ein PDF nachreichen, wird dieser Artikel entsprechend aktualisiert. Auch gilt es bei allen Aussagen zu berücksichtigen, dass nach derzeitigem Stand der Gesetzeslage die Hoheit über die Schulen bei den 16 Bundesländern liegt, die ihre Zuständigkeit über Parteigrenzen hinweg verteidigen.
► Lesen Sie hier die Ergebnisse des Vergleichs und den Kommentar
Kommentar (Rolf Richter, 11.07.2021)
Aus der Sicht der Ziele und programmatischen Aussagen unseres Ganztagsschulverbandes müssen wir ernüchtert feststellen, dass die Ganztagsschule nicht mehr im Fokus bundespolitischer Bildungsinitiativen steht. Das IZBB ist Geschichte. Der erhoffte Schub, der für eine große Zahl echter Ganztagsschulen, die in Ausstattung, Struktur und Bildungserfolgen zu einer Verbesserung der Chancengerechtigkeit in der Breite der schulischen Ausbildung und der Gesellschaft führen sollte, ist nur ansatzweise eingetreten. Keine der Parteien macht ganztägige Bildung und Betreuung zu einem zentralen Thema, so wie es noch 2017 war. Obwohl beispielsweise die jährliche Verleihung des Deutschen Schulpreises, der Preis geht seit Jahren in weit überwiegender Zahl an Ganztagsschulen, die möglichen Erfolge ganztägiger Schulen zeigt, scheuen die Parteien bis auf Die Linke „Jede*r Schüler*in muss die Möglichkeit haben, eine Ganztagsschule zu besuchen…“ eine eindeutige über den derzeitigen minimalen Stillhaltekonsens im Streit mit den mächtigen Bundesländern hinausgehende Positionierung. CDU / CSU, AfD und FDP erwähnen die Ganztagsschule nicht einmal, die SPD will einen Schwerpunkt auf die Ganztagsschule legen und Bündnis 90 / Die Grünen legen nicht nur Wert auf den Rechtsanspruch zur Betreuung in der Grundschule sondern erstaunlicherweise auch auf die Ganztagsbildung. Dabei sollte doch jedem klar sein, dass Kinder keine Betreuung brauchen. Betreuung für ihre Kinder brauchen die Familien. Kinder jedoch brauchen etwas, das in der Verleihung des Deutschen Schulpreises immer wieder deutlich wird. Kinder brauchen ein anregungsreiches, das Lernen und die individuellen Stärken förderndes Umfeld. Dieser Prämisse kommen Bündnis 90 / Die Grünen noch am ehesten mit ihrer Aussage „Schulen sollten die besten Orte im Land sein, mit schnellem Internet und sauberen Toiletten, mit multiprofessionellen Teams, die dank guter Aus- und Weiterbildung, sicheren Berufswegen und einem guten Lohn Kinder in ihren unterschiedlichen Bedürfnissen bestmögliche Unterstützung geben.“ nahe. Es ist mir jedoch beim Lesen und Vergleichen der Wahlprogramme deutlich geworden, dass in der derzeitigen Gemengelage aus bundespolitischer Machtlosigkeit und landesherrlicher Hoheit im Bildungssektor kurzfristig keine grundsätzlichen Verbesserungen zu erwarten sind. Das Verharren in etablierten Strukturen hat Konjunktur. Kinder sind unsere Zukunft, das hört und liest man allenthalben. Die endlosen Debatten um den Digitalpakt mit weltfremden Antragsformalien für ohnehin am Limit arbeitende Schulen, das bis ins Jahr 2029 hinausgezögerte Recht auf einen Betreuungsplatz bis zum Ende der Grundschulzeit, den Schutz der Kinder vor den Gefahren einer COVID 19-Erkrankung und aktuell die Diskussionen und Auseinandersetzungen um die schulischen Folgen und Kosten der Pandemie und nicht zuletzt die bevorstehenden Klimaveränderungen lehren uns leider Gegenteiliges. Personell und sächlich gut ausgestattete Ganztagsschulen würden die Wertschätzung der nachwachsenden Generationen dokumentieren und einen wertvollen Beitrag zur Zukunft unseres Landes leisten.
Hier können Sie alles selbst nachlesen:
Tabellarischer Vergleich der Parteiprogramme
Regierungsprogramm CDU / CSU
Programm zur Bundestagswahl der AfD
Grünes Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2021
WAHLPROGRAMM DER FREIEN DEMOKRATEN
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Netzwerktreffen Ganztag. Thema: Kooperation. 03.09.2021. online.
Der Ganztagsschulverband e.V. und die Akademie für Ganztagsschulpädagogikveranstalteten in Kooperation mit wechselnden Partnern Online-Netzwerktreffen: Sie arbeiten als Lehrer/in oder als Fachkraft in einer Schule mit Ganztagsangebot? Sie haben als Träger eines Ganztagsschulprogramms oder als Bildungspolitiker/in Verantwortung? Sie sind Eltern, deren Kind in eine Ganztagsschule geht oder vielleicht gehen wird? Dann sind Sie herzlich eingeladen!
Die Anmeldung ist ab sofort über diesen Link möglich: https://afg-im-netz.de/forum/forum-ganztagschule/
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Wie die Halbtagsschule nach Bayern kam – Stationen einer Fehlentwicklung!
Wiesbaden, 17.05.2020
(Dr. Guido Seelmann-Eggebert) Wer die aktuellen Diskussionen und Entwicklungen der Pädagogik verstehen will, sollte auch ihre
Entstehungsgeschichte und Entwicklung kennen. Der Bildungsforscher Wolfgang Böttcher brachte den Ansatz, historische Perspektiven in die aktuelle Debatte einzubringen, kürzlich auf den Punkt: „Wer nach vorne fahren will, sollte mal in den Rückspiegel gucken (Böttcher, Vortrag zu ›Ausblick Schule 2050‹ anlässlich der Jubiläumsfeier des EBH am 26. 10. 2019 in Frankfurt a. M.).“ Die heute noch vielfach in Deutschland übliche Halbtagsschule und somit auch in Bayern, ist ein historisch neues Phänomen aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert.
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Freischaltung des sächsischen Impfportals: Es braucht endlich Konzepte!
Leipzig, den 16.04.2021
Wir als Ganztagsschulverband e.V. Landesverband Sachsen freuen uns, dass endlich wieder das Wort “GTA” von offizieller Seite zu lesen ist. Laut einer Mitteilung des Staatsministeriums für Kultus (SMK) vom Dienstag den 13. April 2021, kann sich nun auch das momentan an sächsischen Schulen tätige GTA-Personal ab Freitag den 16. April 2021 impfen lassen. Für einen Impftermin wird eine Bestätigung der Schule verlangt, an der die Honorarkräfte tätig sind.
Dieses GTA-bezogene Impfangebot wird jedoch nur dann überhaupt relevant, wenn nach den aktuell anstehenden Klärungen bzgl. möglicher Schulschließungen (“Notbremse”) unverzüglich eine umfassende Perspektive für das restliche Schuljahr entwickelt wird. Diese sollte nicht bei den Themen Notbetreuung und Wechselunterricht enden, sondern auch außerunterrichtliche Aspekte, insbesondere im GTA-Bereich, einschließen.
Seit vielen Monaten warten die sächsischen Schulen vergeblich auf klare Vorgaben aus dem Ganztagsreferat, zuletzt insbesondere darauf, wie Ganztagsangebote online stattfinden können, wie Honorarkräfte diesbezüglich zu gewinnen und zu bezahlen sind. Der Hinweis im SMK-Schreiben vom Dezember 2020, dass Angebote von Honorarkräften in der häuslichen Lernzeit anerkannt und abgerechnet werden können, war zwar in der Sache gut gemeint, traf aber aufgrund der zu unspezifischen und unkonkreten Formulierung nicht die Besonderheiten der pandemiebedingten digitalen Angebote, die mit einem sehr viel höheren Vor- und Nachbereitungsaufwand verbunden sind und nicht nur die reine Arbeit am Kind oder synchrone Angebote umfassen.
Was es für die Schulen mit Ganztagsangeboten in Sachsen von Seiten des Ministeriums braucht, sind abgestufte, auf die Pandemiesituation abgestimmte, landesweit einheitliche Vorgaben, wann, wie und unter welchen Bedingungen Ganztagsangebote (online) durchgeführt werden können. Dies betrifft sowohl ausführliche Hinweise für die Schulträger wie auch für die Anbietenden und sollte unbedingt mit Praxisbeispielen unterlegt werden. Und diese Vorgaben sollten, unter Berücksichtigung des Infektionsschutzes, aber vor dem Hintergrund der nun beginnenden Immunisierung der Honorarkräfte, Perspektiven für Ganztagsangebote bis zum Schuljahresende aufzeigen. Honorarkräfte im GTA-Bereich priorisiert zu impfen, ohne dass diese im Anschluss an die Immunisierung auch GTAs an Schulen in irgendeiner Form anbieten können, ist andernfalls nicht mehr als Symbolpolitik.
Wir fordern daher das SMK auf, sich bzgl. des GTA-Neustarts zu positionieren und den sächsischen Schulen empfehlend zur Seite zu stehen.
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Ganztagsschulen ausbauen: Alle Schulen stärken - statt Nachhilfe für wenige
Die von BMBF Ministerin Anja Karliczek angekündigte Milliarde sollte in Schulen investiert werden!
Hamburg, den 08.04.2021
Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek, hat am 27. März 2021 angekündigt, eine Milliarde Euro für ein Nachhilfeprogramm ausgeben zu wollen, durch das Schülerinnen und Schüler mit Lernrückständen, die durch die Schulschließungen entstanden sind, unterstützt werden sollen. Dazu sagt die Vorsitzende des Ganztagsschulverbandes, Eva Reiter: „Statt kurzfristig große finanzielle und personelle Ressourcen in eine Sondermaßnahme zu stecken, die zeitlich begrenzt ist und bei der Fragen der Qualitätssicherung womöglich unbeantwortet bleiben, sollten die finanziellen Mittel für die Stärkung und den Ausbau der vorhandenen Ganztagsstrukturen verwendet werden. Hierbei ist vor allem im Hinblick auf weitere soziale und persönliche coronabedingte Defizite und psychische Verletzungen, an mehr und besser qualifiziertes Personal sowie bessere Ausstattung mit zeitlichen Ressourcen für notwendige Kooperationsprozesse zwischen allen Akteuren an den Schulen und im lokalen Raum zu denken.“
Der Ganztagsschulverband weist daher darauf hin, dass die Strukturen für eine individuelle schulische Förderung bereits vorhanden sind, nämlich in Ganztagsschulen und durch weitere, vielfältige Ganztagsangebote.
In der Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen (StEG) hat sich gezeigt, dass Schülerinnen und Schüler auch im Hinblick auf fachliche Leistungen von außerunterrichtlichen Angeboten im Rahmen von Ganztagskonzepten profitieren – sofern die Angebote von hoher pädagogischer Qualität sind.
Alle Kinder, besonders die mit Migrationshintergrund und aus bildungsfernen Haushalten, haben durch die Schulschließungen unterschiedlich ausgeprägte Defizite im Wissen und den allgemeinen Kompetenzen. Sie profitieren nach den Ergebnissen aus der StEG-Studie von qualitativ hochwertigen Ganztagsangeboten, besonders im Hinblick auf die Lesekompetenzen, das schulische Selbstkonzept und ihr Interesse.
Die von Ministerin Karliczek angesprochenen Personengruppen, nämlich Lehramtsstudierende, pensionierte Lehrkräfte, Bildungsstiftungen und private Nachhilfeanbieter, können nur innerhalb des ohnehin durch Lehrer- und Fachkräftemangel geprägten Schulsystems sinnvoll eingesetzt werden, da hier strukturelle Möglichkeiten der Abstimmung mit den Lehr- und Fachkräften gegeben sind und sich weitere Synergieeffekte ergeben können.
Ganz abgesehen von dem äußerst fragwürdigen Bildungsvorstellungen der Ministerin (denn die Überlegungen beziehen sich nur auf die Kernfächer, sind nur für Schüler/innen im Übergang und für den Ausgleich von Lerndefiziten - festgestellt durch Lernstandserhebungen - gedacht) hält der Ganztagschulverband e.V. ein solches Programm nicht für zielführend und fordert stattdessen längerfristig angelegte Investitionen in das Schulsystem. Bereits jetzt halten ca. 75% aller allgemeinbildenden Schulen ein Ganztagsangebot bereit, das gilt es zu stärken und weiter auszubauen.
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Ganztagsschulverband e. V. Landesverband Sachsen veröffentlicht Arbeitshilfe zur Ganztagsschulkoordination
Leipzig, den 28.03.2021
(Auszug aus der Arbeitshilfe Ganztagskoordination)
Seit dem Jahr 2003 fördern Bund und Länder den Ausbau von Ganztagsschulen, weshalb diese immer mehr zu einem Merkmal von Schulqualität geworden sind. Für eine hohe Qualität der Angebote sowie für die Organisation, Steuerung und ständige Weiterentwicklung bildete sich in den vergangenen Jahren eine wichtige Funktionsstelle heraus: die der Ganztagsschulkoordination. In Sachsen kann die Ganztagsschulkoordination als Einzelperson oder auch als Team zur Unterstützung der Schulleitung eingesetzt werden. Für diese Aufgabe gibt es Anrechnungsstunden, die von der Größe der Schule abhängen. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern gibt es in Sachsen in den offiziellen Dokumenten aber bisher keine Funktions- und Aufgabenbeschreibung für diese Stelle.
Die neue Arbeitshilfe in Form eines Posters des Landesverbandes Sachsen soll Sie dabei unterstützen, Aufgaben und Funktionen zwischen den verschiedenen Personen in Ihrer Schule klar zuzuweisen, um so für alle Beteiligten Planungs- und Handlungssicherheit in der täglichen Arbeit sicherzustellen.
Die Aufgabenbereiche werden dabei in die Bereiche Kommunikation und Kooperation, Organisation und Koordination, Verwaltung sowie Konzept- und Qualitätsentwicklung und Evaluation eingeteilt. Es handelt sich hierbei um die wesentlichen, empirisch und praktisch bestätigten Aufgaben, die im Rahmen des Ganztags anfallen.
Entstanden ist die Arbeitshilfe auf Grundlage einer Studie von Anne Wagner an der Universität Leipzig, in deren Rahmen Interviews mit Ganztagskoordinationen an städtischen und ländlichen Schulen aller Schulformen geführt wurden.
Die Arbeitshilfe kann als vierfarbiges Poster aus umweltschonenden und nachhaltigen Materialien im Format A2 ab sofort beim Landesverband Sachsen zum Selbstkostenpreis von 6,90 Euro inklusive Versand bestellt werden. Schreiben Sie gerne eine Mail an buelau@ganztagsschulverband.de Die Kosten können über das Qualitätsbudget erstattet werden. Mitglieder des Landesverbands Sachsen erhalten die Arbeitshilfe kostenlos.
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Ganztagsangebote in Sachsen - wie lässt sich die Qualität messen?
Leipzig, den 10.03.2021
(GAINS-GTA-Skala auf edkimo.com)
Der sächsische Qualitätsrahmen Ganztagsangebote empfiehlt Schulen ausdrücklich, die Ganztagsangebote regelmäßig zu evaluieren und mit Hilfe
der Ergebnisse Maßnahmen zur Qualitätssicherung und -entwicklung voranzutreiben. Allerdings fehlt bisher ein geeignetes und erprobtes Instrument, um diese Evaluation praxistauglich umzusetzen. Im Rahmen eines Modellprojekts macht der Ganztagsschulverband e.V. Landesverband Sachsen allen sächsischen Schulen nun ein solches Instrument zugänglich.
Dafür wurde die von Dr. Dennis Nowak und Dr. Fabienne Ennigkeit entwickelte und erprobte GAINS-GTA-SKALA zur Erfassung der Qualität aller Angebote im Ganztag in die Kommunikationsplattform Edkimo übertragen und steht im Rahmen eines Modellprojekts allen sächsischen Schulen mit Ganztagsangeboten kostenfrei zur Verfügung. Alle Angebote werden durch einen wissenschaftlich erprobten Fragebogen aus Sicht der Schüler*innen digital evaluierbar, wobei eine praktische Darstellung der Ergebnisse mit Hilfe von Tortendiagrammen unkomplizierte Rückschlüsse auf verschiedene Qualitätsmerkmale von Ganztagsangeboten ermöglicht.
Die GAINS-GTA-Skala finden Sie online unter www.edkimo.com Ein ausführliches Erklärvideo, wie Sie sich auf der Plattform anmelden und wie die GAINS-GTA-Skala zu verwenden ist, finden Sie unter www.ganztag-entwickeln.de/gains
Hintergrundinformationen erhalten Sie zudem in unserer Arbeitshilfe zum Qualitätsrahmen Ganztagsangebote sowie unter https://www.ganztagsschulen.org/de/43858.php
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Netzwerktreffen Forum Ganztagsschule - 12.03.2021
Hamburg, 08.02.2021. Die Kooperation mit außerschulischen Partnern gehört zu den großen Chancen, aber auch Herausforderungen schulischer Ganztagsangebote. Impulsreferate und dieGelegenheit zum Austausch kennzeichneten dieses Treffen.
Diese kooperative Veranstaltung wurde von unseren Mitgliedern und vielen an Ganztagsschule interessierten Personen am 12. März 2021 wahrgenommen. Die Online-Veranstaltung wurde gemeinsam mit der Akademie für Ganztagsschulpädagogik in Kooperation mit dem Deutschen Jugendinstitut, Projekt Kooperationsbeziehungen zivilgesellschaftlicher Organisationen im kommunalen Raum (ZivilKoop) organisiert.
Programm:
13.45 Ankommen und Kennenlernen/Wiedersehen
14.00 Begrüßung
Eva Reiter, Ganztagsschulverband
Prof. Dr. Birgit Reißig, Deutsches Jugendinstitut
Heike Maria Schütz, Akademie für Ganztagsschulpädagogik
14.15 Netzwerk-Gespräche
14.30 Kooperationsbeziehungen im Ganztag – die Perspektive der Schulen
Dr. Anna-Maria Seemann, Akademie für Ganztagsschulpädagogik
15.00 Kooperationsbeziehungen im Ganztag – die Perspektive der externen Partner
Dr. Christine Steiner, Deutsches Jugendinstitut
15.30 Netzwerk-Gespräche
15.45 ›ZivilKoop‹ – ein Projekt zur Gestaltung von kommunalen Bildungslandschaften
Alexander Kanamüller, Ronald Langner, Tabea Schlimbach,
Deutsches Jugendinstitut
16.15 Abschluss mit Ausblick auf das nächste Netzwerktreffen
Moderation: Dr. Volker Titel, Akademie für Ganztagsschulpädagogik
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Bericht zum Online-Treffen "Ganztags-Glühwein"
Hamburg, 11.12.2020.
Da unser diesjähriger Ganztagsschulkongress in Bremen coronabedingt ausfallen musste, wir aber nicht auf den Austausch, der uns alle durch den Alltag trägt, verzichten wollten, haben wir unsere Mitglieder sowie Interessierte am 11.12. zu einem „Ganztagsglühwein“ eingeladen. Wir wollten mit dieser Veranstaltung die Möglichkeit bieten, ungezwungen untereinander in den Austausch zu treten – insbesondere über ein Thema, das uns derzeit allen unter den Nägeln brennt: Schulischer Ganztag unter den Bedingungen der Corona-Pandemie. Obwohl in einigen Bundesländern zeitgleich über die nun kommenden Schulschließungen beraten wurde und die allgemeine Arbeitsbelastung sehr hoch ist, war die Veranstaltung ausgebucht. Nach der Begrüßung durch Eva Reiter (1. Vorsitzende des Ganztagsschulverbands und Landesvorsitzende in Hamburg), einigen Worten zur Verbandsarbeit durch Elisabeth Reinert (Vorstandsmitglied im Bundesverband und Landesvorsitzende Schleswig-Holstein) und einem kurzen Impulsreferat von Volker Titel (Wissenschaftlicher Leiter der Akademie für Ganztagsschulpädagogik und Mitglied des Landesverbandes Bayern) gingen die Teilnehmer*innen nacheinander in zwei kleinere OnlineSeminarräume und tauschten sich rege zu den Themen „Hygienemaßnahmen an Schulen – wie, wo, wann, warum umsetzen?“ (Einführung: Anna-Maria Seemann, Vorstandsmitglied im Bundesverband) sowie „Digitale Medien/ Digitale Infrastruktur und Ganztag“ (Einführung: Alexander Scheuerer, Vorstandsmitglied im Bundesverband) aus. Eine letzte Austauschrunde, in der es darum ging, was wir aus unseren (Corona-)Erfahrungen schon gelernt haben, fand im großen Kreis statt. Hier wurde vor allem eine neue Wertschätzung für Schule, eine neue Feierkultur, die Wichtigkeit des Innehaltens und der Achtsamkeit für einander betont. Ein herzliches Dankeschön geht an Christoph Bülau, Co-Vorsitzender des Landesverbands Sachsen, der professionell durch die Veranstaltung leitete sowie Marion Nagel, die ihn bei der Moderation kompetent und charmant unterstützte. Das Veranstaltungsformat soll wiederholt werden. Wenn Sie Wünsche oder Anregungen dazu haben, melden Sie sich gern: reiter@ganztagsschulverband.de. Ein Ergebnisprotokoll geht allen Teilnehmer*innen zu.
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„Wir favorisieren gebundene Ganztagsschulen"
Hamburg, 02.11.2020
Die Landesverbände des Ganztagsschulverbandes setzen sich für die Qualität der Ganztagsangebote ein. Eva Reiter, Landesvorsitzende in Hamburg und zugleich Vorsitzende des Bundesverbands, im Interview.
Autor/in: Claudia Pittelkow
► Interview auf ganztagsschulen.org lesen
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Ganztagsschulverband e.V. LV Sachsen veröffentlicht Arbeitshilfe zum Qualitätsrahmen Ganztagsangebote
Leipzig, den 05.10.2020
Im Januar 2019 veröffentlichte das Sächsische Staatsministerium für Kultus ein Evaluationsinstrument für alle sächsischen Schulen, den Qualitätsrahmen Ganztagsangebote. Er wurde vor Inkrafttreten an 20 Schulen erprobt und wissenschaftlich begleitet. Alle zwei Jahre sollen die sächsischen Schulen mit Hilfe des Instruments die Umsetzung des Ganztags eigenverantwortlich prüfen.
Die 23-seitige Handreichung beschreibt sechs Qualitätsmerkmale mit jeweils drei bis vier Qualitätskriterien einführend mit einem kurzen Text und dann in tabellarischer Form mit spezifischen Indikatoren zur Selbstevaluation. Der sächsische Qualitätsrahmen Ganztagsangebote ist dabei inhaltlich und dem Aufbau nach ähnlich den Qualitätsrahmen anderer Bundesländer.
Nach über eineinhalb Jahren Praxis mit dem Qualitätsrahmen zeigt sich, dass er insgesamt ein gut geeignetes Werkzeug zur kontinuierlichen Entwicklung des Ganztags darstellt. Er weist viele zentrale, aus der Ganztagsschulforschung bekannte Merkmale guten Ganztags auf und beinhaltet in Fragebogenform die entsprechenden Indikatoren.
Gleichzeitig zeigen sich in der praktischen Arbeit mit dem Qualitätsrahmen Schwächen: So sind bspw. die Einleitungstexte der Indikatoren auf das Nötigste reduziert und deswegen nicht geeignet, die Qualitätsbereiche hinreichend zu erläutern. Es bleibt daher unklar, wie genau ein Qualitätsbereich in der Schulpraxis umgesetzt werden kann, worauf dabei zu achten ist oder welche Vorgehensweisen sich bewährt haben. Darüber hinaus zeigen sich einige Leerstellen: So wird als Ausgangspunkt der Ganztagskonzeption an der Einzelschule zwar eine Sozialraumanalyse gefordert, allerdings ohne eine Beschreibung der theoretischen Grund- lagen oder aktueller Methoden. Gleiches gilt auch für das Qualitätsmerkmal „Qualitätssicherung und -entwicklung“. Hier heißt es, dass Schulen mit Hilfe geeigneter Instrumente regelmäßig die Angebote intern evaluieren sollen. Was, wie und mit welchen Instrumenten zu welchem Zweck evaluiert werden soll und welche Instrumente in diesem Sinne „geeignet“ sind, darüber gibt der Qualitätsrahmen keine Auskunft.
Diese Leerstellen und Unklarheiten versucht eine neue Arbeitshilfe zum Qualitätsrahmen Ganztagsangebote zu füllen und zu beseitigen, die vom Ganztagsschulverband e.V. Landesverband Sachsen am 5. Oktober 2020, dem Weltlehrertag, veröffentlicht worden ist. Inhaltlich greift sie dabei die Themenbereiche auf, die der Qualitätsrahmen Ganztagsangebote vorgibt und die aus unserer Sicht einer weiteren Erläuterung bedürfen, damit die Arbeit mit dem Instrument in der Schulpraxis besser gelingt.
Der erste Teil der Arbeitshilfe widmet sich daher dem Thema Sozialraumanalyse. Da weder in der Aus- noch Weiterbildung von Lehrkräften dieses Thema eine Rolle spielt, haben wir mit Professor Ulrich Deinet gesprochen, einem der profiliertesten Forscher auf diesem Feld.
Der zweite Teil der Arbeitshilfe nimmt die Qualitätsbereiche des Qualitätsrahmens Ganztagsangebote in den Fokus. Unsere Autor*innen beschreiben dabei kompakt und praxisnah, wie die Qualitätsbereiche in der Schule realisiert werden können und geben Umsetzungsempfehlungen.
Im dritten Teil der Arbeitshilfe geht es um das Thema Evaluation. Dafür haben wir ein Modellprojekt ins Leben gerufen und einen von Dr. Dennis Nowak und Dr. Fabienne Ennigkeit entwickelten Fragebogen zur Messung der Angebotsqualität im Ganztag mit der Online-Kommunikationsplattform Edkimo zusammengebracht. Im Ergebnis steht nun allen sächsischen Schulen mit Ganztagsangeboten ein erprobtes Evaluationsinstrument kostenfrei und digital auf Edkimo zur Verfügung.
Die Arbeitshilfe steht ab sofort zum kostenlosen Download bereit. Für Anregungen und Feedback schreiben Sie bitte an buelau@ganztagsschulverband.de
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Unsere Meinung zum aktuellen Stand der Debatte um den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter:
Der Ganztagsschulverband unterstützt die „Gemeinsame Erklärung“ zum guten Ganztag im Grundschulalter!
Hintergrund: Die Regierungskoalition hat einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder bis 2025 versprochen. 3,5 Milliarden sollen für die Einrichtung zusätzlicher Betreuungsplätze ausgegeben werden. Diese Summe darf aber erst ausgegeben werden, wenn die gesetzliche Regelung, das Ganztagsförderungsgesetz, verabschiedet ist. Entsprechend hoch ist der Zeitdruck. Nun soll bis zum 1. September eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe ihre Ergebnisse dazu abliefern. Danach soll es ein sehr verkürztes Beratungs- und Beteiligungsverfahren geben.
Befürchtung: Die unterzeichnenden Verbände befürchten nun, dass durch den hohen Zeitdruck eine angemessene Qualität in den Regelungen zu kurz kommt. Ihre Forderung: Bund und Länder werden aufgefordert, alle Entscheidungen daraufhin zu überprüfen, „inwieweit sie der strukturellen Verbesserung der Ganztagsangebote dienen“. Vor allem müssen die Anforderungen nach „Vielfalt – Flexibilität – Verlässlichkeit“ durch entsprechende Qualitätsstandards und die Berücksichtigung von Entwicklungsbedarfen, Wünschen, Bedürfnisse und Kompetenzen aller Grundschulkinder im Mittelpunkt der Ganztagsangebote stehen. Einige qualitative Eckpunkte für die Umsetzung des Rechtsanspruches auf Ganztagsbetreuung sehen die Unterzeichnenden vor allem in folgenden Kernelementen:
- Umfang und Qualifikation des Personals
- Qualität der Angebote
- Anregungen für ein gemeinsames pädagogisches Konzept von Schule und Betreuung mit dem Anspruch einer verbindlichen Kooperation,
- pädagogisch sinnvolle Räumlichkeiten sowie eines
- tragfähigen Finanzierungkonzeptes.
Gemeinsames Anliegen: Das gemeinsame Anliegen der Unterzeichner ist die Attraktivität des Ganztages zu erhöhen und damit sowohl die Zukunftschancen wie auch die Chancengerechtigkeit für alle Kinder und Jugendlichen zu sichern.
Haltung des Ganztagsschulverbandes: Wir als Ganztagsschulverband unterstützen die Forderungen der Gemeinsamen Erklärung der genannten Verbände! Unter keinen Umständen darf der weitere Ganztagsschulausbau rein quantitativ vollzogen also nur die außerunterrichtliche Betreuung ausgebaut werden. Wir legen Wert darauf, dass qualitative Konzepte entwickelt, gefördert und finanziert werden, die die Kinder und Jugendlichen wirklich fördern, ihren Talenten und Begabungen gerecht werden, ihren persönlichen Entwicklungen Raum geben und ihre Leistungsfähigkeit und Kompetenzen fördern. Dazu möchten wir noch einige Kernelemente deutlicher akzentuieren als in der Gemeinsamen Erklärung.
- Dem Ausbau der Ganztagsschule und der KITA kommt deshalb gesellschaftlich eine so große Bedeutung zu, weil in dieser Phase der Entwicklung der Kinder am ehesten der sozialen Ungerechtigkeit in unserem Bildungswesen mit geeigneten Konzepten und Förderprogrammen erfolgreich entgegengewirkt werden kann.
- Die Verwirklichung des Rechtsanspruchs auf Betreuung im Grundschulalter muss dazu führen, dass echte Ganztagsgrundschulen entstehen, in denen die Kinder einen Unterrichtsalltag erleben, in dem Vormittag und Nachmittag pädagogisch, inhaltlich und personell verknüpft sind. Die Entwicklung zur Ganztagsschule soll einen Schulentwicklungsprozess auslösen, bei dem auch andere pädagogische Themen (Inklusion, Digitalisierung) mitgedacht werden müssen.
- Die in vielen Bundesländern bestehende Parallelität von verschiedenen ganztägigen Angeboten (Ganztagsschule, Hort, Mittagsbetreuung) sollte zugunsten eines einheitlichen Konzepts mit verbindlichen Kernzeiten für alle Schülerinnen und Schüler und zusätzlichen freiwilligen Angebotszeiten aufgelöst werden.
- Es muss noch stärker erforscht und in praktikablen Konzepten entwickelt werden, wie man Begabungen bei Kindern aus Elternhäusern mit niedrigen sozioökonomischen Status feststellen und fördern kann.
- Die universitäre und die praktische Phase der Lehrerausbildung müssen verpflichtend den Ganztag als Inhalt behandeln. Zu viele Lehrer/innen, auch junge, meinen fälschlicherweise immer noch, dass der Lehrerberuf ein Halbtagsjob ist. Gerade im Ganztag ist die Lehrperson eine wichtige Person, Orientierungs- und Reibungspunkt. Dazu muss sie aber auch präsent sein!
- Wirkliche Teamarbeit in den Schulen muss gefördert und verbindlich gemacht werden. Konkret bedeutet das die Einrichtung von multiprofessionellen Teams mit Akteuren aus unterschiedlichen Bereichen (Gesundheit, Soziale Arbeit, Psychologie, Kunst und Kultur etc.).
- Die Grundschulen müssen ausreichende finanzielle und personelle Ressourcen zur Entwicklung von Ganztagsschulkonzepten bekommen. Nur mit finanzieller und personeller Unterstützung, u.a. durch Coaches, Schulentwickler und Fortbildungen, kann die Entwicklung, Umsetzung und die Nachhaltigkeit von qualitativ guten Ganztagsschulkonzepten gelingen!
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Neuerscheinung in der Reihe Schulgeschichtliche Abhandlungen der Akademie für Ganztagspädagogik
Wiesbaden/Hiltpoldstein 02.06.2020.
GANZTAGSSCHULE ODER HALBTAGSSCHULE?
Zeitkonzepte in Hessen vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert
Bd. 2 der Reihe Schulgeschichtliche Abhandlungen
Guido Seelmann-Eggebert
ISBN: 978-3-946109-25-9 • 136 Seiten, zahlr. Abbildungen, 14.95 Euro
Zu den aktuell wichtigsten bildungspolitischen Entwicklungen gehört der Ausbau von Ganztagsangeboten in allen Schulformen. Wie aber sah früher ein Schultag aus – wann fing der Unterricht an, wie lange dauerte eine Schulstunde, wann war die Schule zu Ende? Anhand von zahlreichen Beispielen und Originalstundenplänen verfolgt der Band die wechselvolle Geschichte unterschiedlicher schulischer Zeitkonzepte in Hessen und der Debatten darum.
► Rezension lesen (Kristina Bartak-Lippmann)
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Bundeskongress 2020 abgesagt - Neuer Termin: 24.-26.11.2021 in Bremen
Hamburg, 14.04.2020
Wegen der aktuellen Ungewissheit über den weiteren Verlauf der Coronakrise sehen wir uns außerstande, den Bundeskongress 2020 in der Hansestadt Bremen in diesem Jahr weiter zu verfolgen.
Die Tagung unter dem Leitsatz:
„Lasst uns endlich gute Schule machen! - Ganztag gelingt nur im Team“
wird daher um ein Jahr auf den November 2021 verschoben.
► Weitere Informationen
Haben Sie Wünsche und Anregungen zur Tagung, dann schreiben Sie an Eva Reiter, Bundesvorsitzende
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Fachtagung Hessen abgesagt
Wiesbaden 26.03.2020
Die Fachtagung des Ganztagsschulverbandes, Landesverband Hessen, 2020 mit dem Schwerpunktthema: "School-Life-Balance" - Mentale, psychische und physische Gesundheit durch die Ganztagsschule - geplant für den 13.05.2020 kann wegen der derzeitigen Gesundheitskrise leider nicht stattfinden.
Ein eventueller Ersatztermin wird rechtzeitig bekanntgegeben.
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Neue Anforderungen an den Schulbau“ - eine Veranstaltung des Deutschen Instituts für Urbanistik (difu) in Kooperation mit dem Deutschen Städtetag (Wiederholungsseminar)
Hamburg, 20.02.2020
Neben einem Blick auf die Akteure und Rollen beim Schulbau und der Frage nach architektonischen Ideen für zeitgemäße Schulbaukonzepte sprach unsere Bundesvorsitzende zum Thema: „Vielfältigen Herausforderungen gewachsen: Wie sich „die Schule“ verändert (hat) – und verändern wird“.
► Den vollständigen Beitrag dazu finden Sie hier
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Neuer Vorstand gewählt
Rust, 28.11.2019
Auf der Mitgliederversammlung am 28.11.2019 in Rust wurde ein neuer Vorstand gewählt.
Der neue Vorstand von links nach rechts: Beate Peters. Daniela Wellner-Petsch, Carina Merth, Elisabeth Reinert, Alexander Scheuerer, Silke Zimmermann, Eva Reiter, Frank M. Reiter, Giovanna Dold, Dr. Anna-Maria Seemann, Beate Ritter und Rolf Richter
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Neues aus der Expertenrunde Rechtsanspruch Guter Ganztag
Bremen, 28.06.2019
"Die Bundesregierung will jedem Grundschulkind eine Ganztagsbetreuung ermöglichen. Flankierend zu dem Gesetzesvorhaben, das bis 2025 umgesetzt werden soll, haben AWO Bundesverband, Bertelsmann-, Mercator- und Robert-Bosch-Stiftung eine Expertenrunde „Rechtsanspruch guter Ganztag“ eingerichtet mit dem Ziel, eine bundesweite Plattform für den informellen Austausch der an der Gestaltung und Umsetzung des Rechtsanspruchs beteiligten Akteure zu schaffen." Zwei Rechtsexpertisen sind jetzt dazu verfügbar.
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Ganztagsschulverband will Onlinepräsenz ausbauen
Frankfurt, 29.06.2019
Vorstandsklausur macht Vorschläge für die Zukunft des Verbandes
Während einer sehr intensiven Klausurtagung am 29. Juni 2019 in Frankfurt am Main befassen sich 12 Vorstandsmitglieder aus dem Bundesvorstand und den Landesverbänden mit den Perspektiven der Verbandsarbeit in den kommenden Jahren. Die digitalen Veränderungen lassen auch die Verbandsorganisation nicht unberührt. So bildeten die Mitgliederverwaltung (künftig webbasiert), die Homepage, die Präsenz in den sozialen Medien, die Öffentlichkeitsarbeit, verbandseigene Publikationen, die Mitgliederwerbung, die Kooperation und die verbandsinterne sowie externe Vernetzung die zentralen Themen der Klausur.
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Hausaufgaben: Wichtiger Baustein für den Schulerfolg oder ein Rückschritt in schulische Steinzeit?
Hamburg, 18.09.2018
Hausaufgaben im Ganztag sind ein wichtiges und schwieriges, jedoch bisher nicht abschließend gelöstes Thema. Fakt ist, Hausaufgaben verschärfen soziale Unterschiede - man könnte sogar sagen, bei Hausaufgaben endet die Bildungsgerechtigkeit. Ganztagsschulen können darauf die einzig richtige Antwort bieten. Lesen Sie dazu die vom Landesverband Hamburg erarbeitete Stellungnahme des Ganztagsschulverbandes:
► Zum Download der Stellungnahme des Ganztagsschulverbandes
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Ganztagsschulverband Hessen fordert kostenfreies Mittagessen
Hessen, 03.04.2019
"Die Erfahrungen an ganztägig arbeitenden Schulen machen deutlich, dass viele Kinder und Jugendliche nicht am Mittagessen teilnehmen können, weil sie dafür das Geld nicht haben. Ein kostenfreies Mittagessen für alle Schülerinnen und Schüler an ganztägig arbeitenden Schulen ist längst überfällig“, erklärt Guido Seelmann-Eggebert, Landesvorsitzender des Landesverbandes Hessen im Ganztagsschulverband.
Besonders deutlich wird das Problem an Schulen in sozialen Brennpunkten mit einem hohen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund und Familien in prekären Verhältnissen. Die durchaus vorhandene Möglichkeit der finanziellen Unterstützung für die Kosten der Mittagsmahlzeit wird oftmals aus Schamgefühl nicht genutzt. Die meisten Schulen haben inzwischen ein gutes, gesundes und ausgewogenes Essenangebot in der Mittagspause. Gemeinsames Mittagessen im Kreis der Klasse ist aber ein wichtiger pädagogischer Bestandteil eines gelingenden Ganztagskonzeptes. Im Rahmen eines guten Rhythmisierungskonzepts gehört das gesunde Mittagessen auf der Grundlage der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) als zentraler Bestandteil dazu. Außerdem ist zu befürchten, dass die Kinder Fastfood oder Süßigkeiten zu sich nehmen, um ihren Kohlehydratbedarf zu stillen. Die Folgen einer nicht ausgewogenen Ernährung im Kindes- und Jugendalter müssen hier nicht dargestellt werden, sie sind hinreichend bekannt und verursachen unter Umständen Übergewicht, Magersucht oder anderen Fehlentwicklungen. Gesunde Ernährung ist deshalb auch ein wichtiger Bestandteil eines schulischen Ernährungskonzeptes gerade an Grundschulen, wo die Weichen für ein gesundes Aufwachsen von Kindern gestellt werden. Vor allem Familien mit mehreren schulpflichtigen Kindern sind durch die Kosten für das Mittagessen stark belastet. Auch das Teilhabepaket der Bundesregierung greift da nicht immer - aus falscher Scham, Unwissenheit oder weil das Einkommen knapp über der Bemessungsgrenze liegt. Vor allem werden viele unnötige Verwaltungskosten eingespart.
An Berliner Grundschulen wird im kommenden Schuljahr das Mittagessen der Jahrgänge 1 - 6 kostenfrei. Das ist ein mutiger und zukunftsweisender Schritt. In anderen Ländern, wie z.B. Schweden ist die Mittagsmahlzeit für die Kinder seit vielen Jahren kostenfrei. Den Grundschulen würde unnötiger und lästiger Verwaltungsaufwand genommen. In einem ersten Schritt sollte das kostenfreie Mittagessen an Grundschulen angeboten werden. Dies ist daher eine wichtige und lohnenswerte "Investition in die Zukunft" unserer Kinder.
Guido Seelmann-Eggebert, 1. Vorsitzender Landesverband Hessen
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Bundesweite Qualitätsoffensive für Ganztagsschulen
Hofheim/Hiltpoltstein, 17.07.2018
Bundesweit erstmalig erhalten Absolventen das Zertifikat Fachpädagogin/Fachpädagoge für Ganztagsschulen (IHK).
Zu den gegenwärtig wichtigsten bildungspolitischen Entwicklungen gehört der in Deutschland stark vorangetriebene Ausbau von Ganztagsangeboten an Schulen. Die begrüßenswerte Entwicklung des Ausbaus wird von der Herausforderung begleitet, qualitativ hochwertige Angebote bereitzustellen, insbesondere mit Blick auf die Qualifikation der Mitarbeiter/innen. Der im Koalitionsvertrag der Bundesregierung formulierte Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an Schulen wird den Fachkräftebedarf in diesem Segment weiter erhöhen. Die in Oberfranken ansässige Akademie für Ganztagsschulpädagogik hat auf den erhöhten Fachkräftebedarf bei schulischen Ganztagsangeboten mit der Entwicklung einer zertifizierten Fortbildung reagiert: Deutschlandweit erstmals erhielten im Juni 2018 Absolventen aus mehreren Bundesländern das Zertifikat Fachpädagogin/Fachpädagoge für Ganztagsschulen (IHK).